WAS SIND DIE VOR- UND NACHTEILE VON KOFFEIN?

Morgens erstmal ein schöner Kaffee – so beginnt für die meisten von uns der Tag. Das im Kaffee enthaltene Koffein bringt deinen Kreislauf in Schwung und wirkt sich positiv auf die Stimmung aus. Durchschnittlich konsumiert jeder Deutsche etwa 200 Milligramm Koffein – täglich. Koffein kann helfen, kleine Leistungstiefs im Laufe des Tages zu überwinden. Aber wenn du zu viel davon konsumierst, kann der Wirkstoff auch Nebenwirkungen haben. Wir haben für dich die Vor- und Nachteile von Koffein zusammengestellt.

Warum macht Koffein eigentlich wach? Der Wirkstoff heftet sich im Gehirn an Rezeptoren und blockiert diese damit für den Botenstoff Adenosin. Dieser wiederum ist für eine verminderte Konzentrationsfähigkeit und im weitesten Sinne für deine Müdigkeit zuständig. Das Koffein blockiert also die Rezeptoren für andere Botenstoffe, das hält dich wach und bringt dich in einen konzentrierten Zustand. 

Koffein gehört zu den psychotropischen Substanzen aus der Gruppe der Stimulantien. Das Koffein benötigt bis zu 45 Minuten, um in den Blutkreislauf zu gelangen. Dann verteilt es sich im Körper, bevor es im Urin wieder ausgeschieden wird.

Koffein ist in der Bohne des Kaffeestrauchs enthalten, aber darüber hinaus in über 60 weiteren Pflanzen. Beispielsweise  in der Kakaopflanze, in Guarana, im Matebaum, in der Kolanuss und im Teestrauch.

Außer Kaffee enthalten viele weitere Getränke Koffein, so zum Beispiel Grüner Tee, Espresso, Kakao, Cappuccino, Club Mate, Energydrinks und Cola – um nur die gängigsten zu nennen.

Der original italienische Tiramisu enthält Espresso und damit auch Koffein.  Auch ein Stück Schokolade beinhaltet koffeinähnliche Wirkstoffe aus der Kakaopflanze.

Auf dem Markt findest du auch Kaugummis, die den Wirkstoff Guarana enthalten, und damit Koffein.

Im Eistee befindet sich Tein, beziehungsweise auch Koffein wieder. Deinem Kind solltest du also besser Früchte- oder Kräutertee verabreichen. Der Gesetzgeber schreibt im Übrigen vor, die genauen Mengenangaben auf der Verpackung aufzulisten. Hier kannst du dich immer  informieren.

In einer Tasse Kaffee – also 150 ml – stecken zwischen 80 und 100 mg Koffein.

Ein Teetrinker dagegen nimmt mit gleich großer Tasse Tee, 3 Minuten gezogen, zwischen 20 und 50 mg Koffein auf.Eine Tasse Kakao mit 150-ml enthält zwischen 2 und 6 mg der Substanz.  Zum Vergleich: Koffeinhaltige Erfrischungsgetränke, wie zum Beispiel Cola, haben zwischen 65 und 250 mg Koffein je Liter Flüssigkeit. Zartbitterschokolade bringt es auf 15 bis 115 mg Koffein. Auch in Schmerzmitteln beispielsweise können je Einheit zwischen 30 und 100 mg Koffein enthalten sein.

In geringen Dosen hat Koffein positive Auswirkungen auf unseren Körper und unser Wohlbefinden. Auch ist Koffein in geringen Mengen nicht schädlich für uns.

  • Koffein regt die Herzfrequenz und den Stoffwechsel an.
  • Die Speicherleistung des Gehirns wird durch die Aufnahme des Wirkstoffes erhöht, allerdings nur das Kurzzeitgedächtnis.
  • Die Konzentration wird durch die Aufnahme der Substanz verbessert, ebenso die Leistungsfähigkeit.
  • Koffeinhaltige Getränke wirken nach nur wenigen Minuten effektiv gegen Müdigkeit. Die Wirkung hat jedoch nur eine begrenzte Dauer, der Wirkstoff wird bereits ein paar Stunden später im Gehirn wieder abgebaut.
  • Eine reduzierte Aufnahme von Koffein lindert Beschwerden des prämenstruellen Syndroms, kurz PMS.
  • Der Wirkstoff wirkt sich positiv auf die Verdauung aus und der Harndrang steigt.
  • Kaffee vor dem Training soll die Fettverbrennung unterstützen.
  • Ein Milchkaffee zwischendurch ist eine gute Hungerbremse.

Untersuchungen haben herausgefunden: Frauen reagieren sensibler auf den Wirkstoff Koffein als Männer. Der weibliche Körper benötigt außerdem mehr Zeit, die Substanz wieder abzubauen.

  • Koffein wirkt sich besonders schädlich auf Ungeborene aus. Ungeborene können nur sehr langsam und schwer die aufgenommene Koffeindosis wieder abbauen, Nebenwirkungen wie schnelles Herzklopfen kommen hinzu. Auch wenn du stillst, solltest du unbedingt auf Koffein verzichten. Alles, was du zu dir nimmst, landet auch in der Muttermilch. Babys benötigen mehrere Tage, um das Koffein in ihrem Körper wieder abzubauen. Nebenwirkungen wie Magenschmerzen und Blähungen sind nicht unüblich.
  • Das Herz-Kreislauf-System wird durch eine große Menge Koffein negativ beeinflusst. Das Herz schlägt schneller und stärker, wodurch sich der Blutdruck und der Puls erhöhen. Herzrasen kann als weitere Nebenwirkung auftreten.
  • Große Mengen des Wirkstoffes können innere Unruhe, überhöhtes Adrenalin, Nervosität, Schlafstörungen, Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen auslösen.
  • Menschen, die Kaffee oder ähnliche koffeinhaltige Getränke trinken, können eine Abhängigkeit entwickeln.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät, nicht mehr als vier Tassen Kaffee pro Tag zu trinken. Diese rund 350 mg Koffein gelten als unbedenklich.

Schwangere und Stillende sollten nicht mehr als drei Tassen pro Tag zu sich nehmen.

In Deutschland gibt es keine Richtlinie für die Grenzwerte von Koffein, die ein Kind aufnehmen sollte, nur die Empfehlung, Koffein ganz zu meiden. Zum Vergleich: In Kanada gilt, dass Vorschulkinder bis sechs Jahre nicht mehr als 45 Milligramm pro Tag zu sich nehmen sollten.

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