SO WIRD DER MITTAGSSCHLAF ZUM POWERNAPPING
Playdoyer für eine Siesta
Das kennst du sicher: Gegen Mittag erwischt dich regelmäßig ein Formtief. Das Konzentrieren fällt schwer, die Lider fallen dir fast zu – am liebsten würdest du ein kleines Mittagsschläfchen auf der Tastatur halten. Keine Sorge, das ist ganz normal. Das Bedürfnis mittags zu schlafen, vermittelt uns die innere Uhr. Das Mittagstief gehört zu unserer Biologie. Am besten ist, du gibst deinem Bedürfnis einfach nach. Kurz und effektiv – aber in Deutschland, Österreich und der Schweiz hinkt man in Sachen Siesta zugegebenermaßen den südlichen Ländern und anderen Kulturen noch ziemlich hinterher.
Andere Länder, andere Sitten
Vor allem in Asien gehört die Mittagsruhe zum Arbeitsalltag. Die Büroangestellten in Japan legen oft einfach nur den Kopf auf den Tisch – auf die gekreuzten Arme – und empfinden das als erholsam. Im Reich der Mitte gehören kleine Nickerchen ebenfalls zur Routineübung: in der überfüllten U-Bahn, an einer Ecke im Einkaufszentrum und selbstverständlich auch am Schreibtisch, die meisten Chinesen können überall schlafen. In unseren südlichen Nachbarländern schließen bekanntermaßen die Büros und Läden meist zwischen 13 und 15 Uhr. Gerne wird auch hier nach dem Mittagessen eine kurze Siesta eingelegt. In den USA bieten einige Unternehmen den Arbeitnehmern Ruheräume mit Liegesesseln an.
Dieser kurze Schlaf am Arbeitsplatz ist als Powernapping bekannt. Da die Konzentrationsfähigkeit gegen Mittag erwiesenermaßen nachlässt, soll durch diesen kurzen, aber effektiven Schlaf die Produktivität insgesamt erhöht werden. Wissenschaftler vermuten, dass durch das Nickerchen Stresshormone schneller abgebaut werden können.
Tipps für den perfekten Mittagsschlaf
Definitiv ist die beste Zeit für ein kleines Nickerchen zwischen 13 und 14 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt wird dein Kreislauf instabiler und die Leistungsfähigkeit sackt ab. Untersuchungen haben ergeben: Auch die Fehlerquote steigt zu dieser Tageszeit an.
Dein perfekter Mittagsschlaf sollte nur zwischen 20 und 30 Minuten dauern. Also am besten Wecker stellen! Oder du nimmst, wie der Künstler Dali, der auch ein Fan vom Mittagsschläfchen war, etwas in die Hand – zum Beispiel einen Schlüsselband oder Löffel. Fällt dieser herunter, beginnt deine Tiefschlafphase und die solltest du vermeiden. Der Hintergrund: Wenn du länger schläfst, dauert es zu lange, bis du wieder in Schwung kommst.
Schließe deine Türe, lege ausnahmsweise die Füße auf den Tisch und strecke dich schön aus. Damit du wirklich runterkommen kannst, musst du deine Sinne zur Ruhe bringen. Also: Alle Telefone aus, vielleicht nur ein wenig entspannende Musik im Ohr oder die Schlafbrille kurzzeitig überstülpen. Unsere Empfehlung: Sprich doch einfach mit deinem Chef über die Möglichkeit eines Mittagsschlafs. Grundsätzlich kannst du deine Mittagspause übrigens so verbringen, wie du es möchtest. Aber du willst sicher nicht von deinen lieben Kollegen beim Nickerchen überrascht werden, deshalb lieber vorher absprechen.
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