MINDESTHALTBARKEITS-
DATUM ZU VERBRAUCHEN BIS: WENIGER LEBENSMITTEL WEGWERFEN

Unglaubliche 18 Millionen Tonnen Lebensmittel landen allein in der Bundesrepublik jährlich auf dem Müll – ein Großteil davon aufgrund des Mindesthaltbarkeitsdatums. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des WWF. Das Mindesthaltbarkeitsdatum steht schon länger in heftiger Kritik: Können bestimmte Lebensmittel überhaupt ablaufen und werden ungenießbar? Lebensmittelverschwendung geht ins Geld und ist angesichts der Tatsache, dass es immer noch hungernde Menschen auf der Welt gibt, besonders tragisch. Allein in München werden pro Tag rund 168 Kilo Essen weggeworfen. Was ist also dran am Mindesthaltbarkeitsdatum? Wir klären auf. 

Was das Mindesthaltbarkeitsdatum wirklich bedeutet

Zu verbrauchen bis: Die Angabe des Mindesthaltbarkeitsdatums ist bei den meisten abgepackten Produkten Pflicht und dient der Gesundheitsvorsorge des Verbrauchers. Das Datum ist nicht willkürlich gewählt, sondern ist eine Einschätzung des Herstellers, bis wann das Produkt genauso aussieht, schmeckt und riecht wie an dem Tag, als es produziert wird. Dabei ist das noch kein Hinweis darauf, dass das Lebensmittel nach diesem Datum ungenießbar ist. Im Gegenteil: Es gibt sogar Produkte wie Nudeln, Reis und Mehl, die ohne weiteres noch Monate nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums essbar sind. Die Verbraucherzentrale Hamburg attestiert selbst Milchprodukten eine längere Haltbarkeit als angegeben. Vor allem Lebensmittel in Dosen können aufgrund ihres luftdichten Verschlusses nahezu unbegrenzt haltbar sein. Vorsicht ist nur geboten, wenn sich der Deckel nach oben wölbt oder die Dose beschädigt ist – dann ist die Konserve besser zu entsorgen.

Aber Achtung: Das Mindesthaltbarkeitsdatum meint nicht das so genannte Verfallsdatum. Dieses Datum ist auf leicht verderblichen oder rohen Fisch- und Fleischprodukten angegeben und sollte unbedingt eingehalten werden, da sonst gesundheitliche Risiken drohen. 

Praktische Tipps für deine Lebensmittel

Damit du möglichst lange etwas von deinen Lebensmitteln hast, haben wir hier fünf praktische Tipps für dich, mit denen du nicht nur länger Freude an deinen Einkäufen, sondern auch noch richtig Geld sparen kannst.

 

1. Geruch und Aussehen entscheidet

Die Ansicht hat sich mittlerweile durchgesetzt: Das Mindesthaltbarkeitsdatum kannst du bei vielen Lebensmitteln guten Gewissens hinterfragen. Verlass dich dabei auf deinen Geruchssinn und die Optik – schmierige Oberflächen beim Fleisch, sichtbarer Schimmel oder faulige Stellen sind ein eindeutiges Zeichen für Lebensmittel, die besser entsorgt werden sollten. Übrigens: Hat ein Produkt mehr als 50 % Zucker, lässt sich das Produkt sogar nach dem Entfernen schimmeliger Stellen noch genießen!

2. Reste clever weiterverarbeiten

Essensreste und Abfälle beim Kochen müssen nicht unbedingt in den Müll wandern. Selbst Profiköche empfehlen mittlerweile, dass Fisch, Gemüse und Fleischverschnitte zu dicken Brühen eingekocht werden sollten. Abgefüllt in kleine Eiswürfelbehälter und eingefroren, hast du so eine perfekte Grundlage für die nächste Sauce zum Braten. Auch übriggebliebene Nudeln und Kartoffeln lassen sich wunderbar einfrieren oder kreativ in andere Gerichte mit Ergänzungen aus dem Vorratsschrank kombinieren.

3. Halte Ordnung in deinen Schränken

Je aufgeräumter dein Schrank, desto besser ist dein Überblick über vorhandene Vorräte. Räume kürzlich eingekaufte Sachen im Kühlschrank nach hinten und hole auch Dosen im Küchenschrank immer wieder nach vorne. So vergisst du keine Lebensmittel im Vorratsschrank, die dann später weggeworfen werden müssen. Unser Tipp, der garantiert funktioniert: Räume einmal in der Woche alle Lebensmittel, die demnächst ablaufen in eine gut sichtbare Kiste in deiner Küche. Aus diesen Lebensmitteln zauberst du kreativ deinen Speiseplan und gehst nur noch ergänzend einkaufen – so gehst du sicher, dass nichts verkommt.

4. Obst und Gemüse richtig lagern

Gerade die Haltbarkeit frischer Lebensmittel hängt zu einem großen Teil von der Lagerung ab. Achte darauf, dass manches Gemüse, wie beispielsweise Kartoffeln und Rüben es gerne dunkel und kühl haben. Nutze am besten ein eventuell vorhandenes Gemüsefach im Kühlschrank. Auch Äpfel und Bananen liegen nicht gerne zusammen, denn das vom Apfel ausgestoßene Ethylen bewirkt, dass die Banane schneller reift und braun wird.

LEBENSMITTEL SIND WERTVOLL

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