MEGATREND NEO-ÖKOLOGIE: DIE WELT WIRD WIEDER GRÜNER

Von der bewussten Konsumentscheidung hin zum breiten Trend

Angefangen hat alles mit dem Umweltbewusstsein. In den 1960er Jahren wuchs das Bewusstsein für die Umweltzerstörungen, Umweltaktivisten und Gruppierungen entstanden – und heute haben Umwelt- bzw. Klimaschutz einen festen Platz auf der Agenda der Politik und in der Gesellschaft.

82 Prozent der Europäer betreiben Mülltrennung, viele kaufen lieber Bio-Produkte als reguläre und legen Wert auf faire Bekleidungsmarken bzw. kaufen gleich Second-Hand. Doch der Nachhaltigkeitsgedanke geht heute weit über unsere private Einstellung und unsere Konsumentscheidungen hinaus: Nachhaltigkeit ist ein Wirtschaftsfaktor geworden, steht neben dem Gemeinwohl im Fokus – und hat das frühere Wachstums- und Profitziel abgelöst. Es geht also darum, gut zu leben, im Einklang mit der (Um)welt. Volkswirtschaften haben verstanden, dass Umweltschutz eine Zukunftsinvestition darstellt: In Deutschland hat er Arbeitsplätze geschaffen – die Zahl der Beschäftigen stieg von 1,4 Millionen (1998) auf 1,7 Millionen (2006); Deutschland steht auf Platz drei bei der installierten Leistung von Windenergieanlagen weltweit.

Green is beautiful 

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Die Ressourcen unserer Erde sind endlich 

Wir haben erkannt, dass Ressourcen endlich sind: Deswegen gilt es, die vorhandenen effizient zu nutzen – mit neuen Recyclingstrategien und Produktkreisläufen und damit mit neuen Geschäftsmodellen. Die Neo-Ökologie nimmt Städte deswegen als große Rohstoffquelle wahr – gerade im Müll verbergen sich wertvolle Ressourcen. Diese können dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt werden. Damit ist Abfall nicht mehr ein Endprodukt, sondern Teil verlängerter Wertschöpfungsketten. Upcycling ist hier ein Stichwort, wenn Müll für die Erschaffung neuer Produkte dient. Neo-Ökologie bedeutet damit eine andere Art des Verbrauchs, mit einem intelligenten Umgang mit Ressourcen.

Energie neu gedacht 

Das Schöne beim Trend Neo-Ökologie: Jeder kann mitmachen. Die Energiewende hat das gezeigt: Der Bürger hat hier das Heft des Handelns von den Konzernen übernommen und ist ein Vorreiter für grüne Stromproduktion geworden. 40 Prozent der Stromerzeugung aus Photovoltaik-, Wind- und Biogasanlagen stammen in Deutschland aus privater Hand. In Skandinavien gibt es auch schon Windenergie-Genossenschaften. Diese und weitere Modelle der Teilhabe haben Zukunftspotenzial.

Eine dezentrale Energieproduktion braucht intelligente Strategien. Gemeinden und Städte können darüber sogar energie-autark werden. Die Arbeit an der Verteilung der Energie, an Netzen und Speichern läuft. Self-Made-Energy-Lösungen sind ein Teil davon und weisen steil in Richtung Zukunft. Stell dir vor, du bist nicht mehr von der Steckdose abhängig, sondern produzierst deine eigene Energie. Man kennt es noch vom Solarzellen-Taschenrechner, doch der ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange: Kleidung kann aus Wärmeunterschieden Strom erzeugen, das Potenzial von Algen – ernsthaft – wird entdeckt, die an Hausfassaden wie Bio-Reaktoren eingesetzt werden könnten. Die Energie der Zukunft kommt aus unterschiedlichsten Quellen, wir müssen lernen, kreativ zu denken.

So können Ökonomie und Ökologie sinnvoll zusammengeführt werden – für nachhaltiges Handeln und Wirtschaften.